V. Innovation und
Bildung
1. Aufbruch für Innovation
und Qualifikation
Innovation, Wissenschaft und Technik sind von zentraler Bedeutung für
die künftigen Lebenschancen der Bürgerinnen und Bürger.
Forschung, Qualifikation und neue Technologien bestimmen mit über
die Zukunft von Arbeit und Umwelt und über die Wettbewerbsfähigkeit
der Volkswirtschaft.
Wenn wir die Arbeitslosigkeit überwinden und die Umweltbelastungen
nachhaltig verringern wollen, müssen wir die großen Chancen
der zukunftsfähigen Technologien nutzen. Energie- und ressourcensparende
und naturschonende Technologien sind ein Schlüssel für künftigen
Wohlstand und für hohe Wettbewerbsfähigkeit.
Die neue Bundesregierung wird der Bildungs-, Forschungs- und Technologiepolitik
in Deutschland einen herausragenden Stellenwert geben. Dabei geht es nicht
nur um das Ausloten technologischer Optionen, sondern auch um das Aufzeigen
von Gestaltungsperspektiven. Wir suchen den gesellschaftlichen Dialog
über einen konsensfähigen Weg der technologischen Entwicklung.
Wir werden alles daran setzen, mögliche Risiken einzudämmen
und zu vermeiden.
2. Bildung,
Forschung und Wissenschaft stärken
Deutschland muß eine Ideenfabrik werden. Wir wollen ein Klima des
geistigen Aufbruchs fördern, das Bildung, Wissenschaft und Forschung
neue Entfaltungsmöglichkeiten bietet, bestehende strukturelle Verkrustungen
aufbricht und der jungen Generation Zukunftschancen eröffnet. Bildung,
Forschung und Wissenschaft sind unsere Antwort auf die Herausforderungen
des 21. Jahrhunderts:
- Die neue Bundesregierung wird bereits im Bundeshaushalt 1999 die
Zukunftsinvestitionen in Forschung und Wissenschaft deutlich verstärken.
- Die Forschungsförderung soll entbürokratisiert werden.
- Die Forschungsförderung soll stärker auf kleine und mittlere
Unternehmen orientiert werden.
- Wir werden die Projektförderung an strategisch angelegten Leitprojekten
orientieren. Dazu gehört die Ausrichtung von Forschung und Innovation
auf nachhaltige Entwicklung und Zukunftsfähigkeit.
- Wir werden die Forschungsförderung stärker auf wichtige
Zukunftsfelder, wie Schlüsseltechnologien und sozial-ökologische
Umweltforschung, ausrichten.
- Die neue Bundesregierung wird einen forschungspolitischen Dialog
zwischen Wissenschaft, Politik und weiteren relevanten gesellschaftlichen
Akteuren einleiten, um die Voraussetzungen für einen gesellschaftlich
akzeptierten Kurs der Modernisierung und der Strukturerneuerung einzuleiten.
- Der Einsatz von waffenfähigem Uran in Forschungsreaktoren ist
hoch problematisch und außenpolitisch bedenklich. Deshalb wird
die neue Bundesregierung überprüfen, ob Möglichkeiten
einer Umrüstung des Forschungsreaktors München II vom Betrieb
mit hochangereichertem auf niedrigangereichertes Uran bestehen.
- Das Forschungssystem der Bundesrepublik hat sich in seiner Vielgestaltigkeit
bewährt. Wir werden es weiterentwickeln und das Aufgabenprofil
der Forschungsinstitutionen und -organisationen schärfen.
- Die Forschungseinrichtungen sollen von bürokratischen Vorschriften
soweit wie möglich entlastet werden. Insgesamt ist mehr Transparenz,
Flexibilität und Eigenverantwortlichkeit der Einrichtungen durch
Budgetierung anzustreben. Auf verbindliche Stellenvorgaben soll weitgehend
verzichtet werden.
- Die Überwindung der Defizite vor allem bei industrienaher Forschung
und Entwicklung, wie auch beim Forschungspersonal in Ostdeutschland,
werden wir bei der Schwerpunktsetzung berücksichtigen.
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